Die Christophorus Akademie
Wir qualifizieren Fachkräfte in Hospizarbeit und Palliative Care und vernetzen Menschen, die in diesem Bereich arbeiten. Ein hoher Qualitätsanspruch, moderne Unterrichtsmethoden und die Orientierung an den Bedürfnissen unserer Teilnehmenden sind uns wichtig.
Sie finden unsere Veranstaltungen in den Rubriken
QUALIFIZIEREN
VERTIEFEN I VERNETZEN
Liebe Leserin, lieber Leser,
Was in der Krise zählt… Gedanken in der zweiten Welle
Seit Beginn der Corona Pandemie machen wir die Erfahrung, dass vieles nicht mehr sicher oder gar nachhaltig ist. Auch nicht ein Motto für ein Jahresprogramm.
Dass der Tod unvermeidbar ist, das war schon immer unser Thema. Dass sich vor seiner pandemischen Wucht alles beugen muss, ist eine neue und bittere Erkenntnis. Es zeigt sich, dass palliatives Wissen und palliative Haltung auch und gerade in Katastrophenzeiten unverzichtbar sind. An einigen Kliniken hat man flugs das Personal von Palliativstationen abgezogen oder gar den Sinn von Palliativbegleitung in Frage gestellt. In anderen Häusern war sehr schnell klar, dass Covid-Patient*innen mit einer schlechten Prognose eine intensive Palliativbehandlung brauchen und bekommen und nicht alleine gelassen werden.
Und in den Kursen, die ab Ende Mai wieder stattfinden durften, berichteten Pflegende und Ärzt*innen, wie sie durch die Krise gekommen sind: mit hoher Arbeitsbelastung, teils konfrontiert mit fraglichen Shutdowns in Pflegeeinrichtungen, teils selbst infiziert und geschwächt.
Was lernen wir aus der Krise? Unter den 10 Aufgaben, die Nikil Mukerji und Adriano Mannino gefunden haben (Covid-19: Was in der Krise zählt. Über Philosophie in Echtzeit, Reclam 2020) möchten wir drei Empfehlungen hervorheben.
Denke lieber auf Vorrat und diversifiziere auf Vorrat gedachtes Wissen
Katastrophenmanagement kennt nur eine Handlungsoption… und das alternativlose Arbeiten und Beraten sollte genau einer solchen Situation vorbehalten bleiben. Plan A und Plan B bedenken, heißt in der palliativen Begleitung: keine Angst zu haben, über Sterben als eine Option zu reden und dabei die ganze Fachlichkeit mit dem Lebenswillen von Kranken in Einklang zu bringen.
Auf Vorrat gedachtes Wissen regelmäßig abrufen und es über Köpfe, Orte und Organisationen verbreiten
Palliative Care Fachkräfte gehören zur Grundausstattung aller Pflegeeinrichtungen und aller Kliniken. Und die Vernetzung von Palliativ- und Hospizangeboten gehört zur Infrastruktur lebendiger Kommunen. Dahin ist noch ein weiter Weg.
Gib der Praxis den Vorrang
Die Kombination von Vorausplanen und Nachdenken braucht Foren – in Akademien, in Beratungsgesprächen zu individuellen Werten und Behandlungswünschen. Und den sozialen Tod durch Isolation als gravierendes Symptom wahrnehmen – wen schützen wir wovor?
Gemeinsames Denken und Lernen ist systemrelevant und macht in der Krise Entscheidungen sicherer und schneller.
Und die Einladung zu präventivem Denken über Notwendendes gilt über diese bemerkenswerte Zeit hinaus.
Bleiben Sie aufmerksam und gesund!
Ihr Hermann Reigber |
Ihre Claudia Bausewein |
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